VfL Frohnlach - SpVgg Bayern Hof

Holek bestraft fahrlässiges Defensivverhalten

"Wir wollten die physische Überlegenheit der Hofer, welche die Saalestädter wohl beinahe gegen jeden Kontrahenten dieser Liga haben, insbesondere mit erhöhter Laufbereitschaft wettmachen", gab VfL-Cheftrainer Stefan Braungardt im Nachgang der Partie einen Einblick in seine entsprechenden Vorüberlegungen "43 Zeigerumdrehungen lang, als wir unsere Gegner früh angelaufen und viel investiert haben, ist uns das zu Beginn auch gut gelungen". Der 46-Jährige musste dann allerdings mit ansehen, wie sich der agile Tomas Sturm wiederholt über seine Seite durchsetzte, aber final in der vielbeinigen VfL-Defensive hängenblieb (44.). "In den entscheidenden Szenen waren wir daraufhin aber einfach nicht aggressiv genug", war Braungardt mit dem Abwehrverhalten seiner Schützlinge, dass dem zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden Führungstor der Gäste vorausging, rückblickend überhaupt nicht einverstanden: "Wir dürfen ganz einfach den zweiten Flankenball nicht so zulassen und auch wenn es schwer ist, müssen wir anschließend im Zentrum besser verteidigen". Es kam so also, wie es folgerichtig kommen musste und der hochgewachsene Sturmführer der Gelbschwarzen sagte Danke. Einen eigentlich schon nach Außen abgewehrten Ball der Bayern konnte Thierauf dabei erneut nach Innen befördern, wo Holek zum bedauern der einheimischen Fans eben absolut goldrichtig stand (45.). In der Anfangsphase herrschte dagegen auf den Rängen noch Zuversicht, als die Hausherren forsch starteten und Wagner (5.), Teuchert (8.) sowie Bulat (15.) das Gehäuse der SpVgg erstmals abtastend ins Visier nahmen. In der Folge legten die Mannen des ewigen, oberfränkischen Rivalen aus Hof jedoch einen kleinen Zwischenspurt ein, der zwar nichts Zählbares einbrachte, aber die wahre Stärke der Janovsky-Elf zumindest in Ansetzen andeutete. Wäre Knoll allerdings nicht so aufmerksam gewesen, um eine von Eckert aufs Tor gebrachte Wagner-Ecke von der Linie zu schlagen (31.), hätte das prestigeträchtige Derby aber auch einen anderen Verlauf nehmen können. "Im ersten Abschnitt kam von uns klar zu wenig, dass haben wir in der Pause analysiert", fand der tschechische Übungsleiter der Gäste in der Pause nach eigenem Bekunden die passenden Worte: "Das haben die Jungs kapiert und nach dem Seitenwechsel Gas gegeben, ansonsten hätten wir hier heute keine drei Punkte eingefahren". Vor allem Fleischer nahm sich die Anweisungen seines Coaches scheinbar zu Herzen, was ein sehenswerter Vorstoß über links belegt, bei dem er gleich mehrere Widersacher alt aussehen ließ. Am Ende krönte der Routinier dieses schöne Solo dann mit einer butterweichen Hereingabe, welche exakt den Kopf von Goalgetter Holek fand, der diese Gelegenheit knapp fünf Meter vor dem Kasten nun selbstverständlich Effizient ausnutzte. Einige Augenblicke zuvor war der Ex-Profi dagegen noch mit einem Schuss an Torwart Hempfling gescheitert (46.). Root, der das Spielgerät unnötiger Weise einschussbereit quer legen wollte (50.) sowie der eingewechselte Krauß, dessen Abschluss aus Nahdistanz knapp über den Querbalken flog (62.) und wiederum Holek, dessen Schuss aus spitzem Winkel Hempfling per Faustabwehr bereinigen musste (64.), waren so drauf und dran, den Sack vorzeitig zu zumachen. "Bei konsequenterer Chancenverwertung und passender Präsenz von Anfang an hätten wir es deutlich leichter haben können", bekannte daher auch Janovsky, dem Braungardt hinzufügte: "Aber wir wählen in der Offensive leider immer die kompliziertere Lösung, anstatt den einfachen Weg zu nehmen". Novak zwischen den Pfosten der Bayern gelang es so zunächst einen Schuss von Autsch (55.) sowie einen Versuch des energisch durchgebrochenen McCullough zu parieren (58.), den sich letzterer Angreifer auf dem Weg zum Anschlusstreffer zu weit vorgelegt hatte, bevor auch Makrigiannis um Haaresbreite am linken Pfosten vorbei schoss (67.). Während Joker Knie diesen Versuch noch stark vorbereitet hatte, verzog der Youngster kurze Zeit später deutlich (72.), was auch Teuchert im Anschluss an einen raffinierten Freistoßtrick widerfuhr (75.). "Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis natürlich sehr zufrieden", hatte Janovsky gut lachen, als Schiedsrichter Steffen Ehwald aus Geldersheim die vor rund 350 Zuschauern ausgetragene Auseinandersetzung beendete. Im Gegensatz dazu blieb es Braungardt nur zu konstatieren: "Wir müssen jetzt die Kurve kriegen! In Summe lag es heute wieder einmal an der schlechten Chancenverwertung sowie am teilweise schwachen Zweikampfverhalten. Das nutzt eine ausgebuffte Mannschaft wie Hof eiskalt aus, so dass deren Sieg aufgrund unserer nach 43 Minuten entscheidend nachlassenden Leistung absolut verdient ist!".

VfL Frohnlach: Hempfling - Weinreich (66. Pflaum), Krüger, Eckert, Teuchert, Autsch (82. Hartmann), Schmidt, Makrigiannis, Wagner (66. Knie), Bulat (C), McCullough - Trainer Stefan Braungardt

SpVgg Bayern Hof: Novak - Knoll (61. Krauß), Thierauf, Biermeier, Ichim, Rupprecht, Schraps )90 +1 Schmidt), Root (83. Gezer), Fleischer, Sturm, Holek - Trainer Miloslav Janovsky

Tore: 0:1 Holek (45.), 0:2 Holek (48.)

Schiedsrichter: Steffen Ehwald (Geldersheim)

Gelbe Karten: Schmidt, Autsch, Bulat/Biermeier, Holek

Zuschauer: 350

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